Verbandswald

BDU NACHHALTIGKEITSINITIATIVE #Verbandswald

 

Die Mitgliedsunternehmen des BDU sind sich nicht nur ihrer unternehmerischen, sondern auch ihrer ökologischen und sozialen Verantwortung bewusst und stellen sich dieser. Und das nicht erst seit sich in einer BDU-Befragung unter consultingaffinen Studierenden herausstellte, dass weit mehr als die Hälfte der Befragten eine nachhaltige Unternehmenspolitik von ihrem späteren Arbeitgeber erwartet.

 

Als Verbandsinitiative haben wir in Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) einen heimischen Wald bei Kaiserslautern aufgeforstet. Die Bäume binden beim Wachstum Kohlendioxid und tragen so langfristig zum Klimaschutz bei. Darüber hinaus erfüllt das Ökosystem Wald weitere wichtige Funktionen.

Der 21. März 2022 ist der internationale Tag des Waldes und gleichzeitig der Tag, an dem die Initiative #Verbandswald in Kooperation mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) mit einem gemeinsamen Pflanzevent gekrönt wird. Durch die Initiative, an der sich 40 Mitgliedsunternehmen des BDU mit einem Sponsoring beteiligen, wird eine rund vier Hektar große, ehemals landwirtschaftliche Nutzfläche am Rande von Mehlingen bei Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz erstaufgeforstet. So manchem naturliebenden und wanderbegeisterten Menschen wird Mehlingen nicht unbekannt sein, denn die Ortschaft ist durch das Natur- und Vogelschutzgebiet "Mehlinger (Baalborner) Heide" bekannt.

Ohne Zieladresse, nur mit einer Wegbeschreibung ausgestattet, gestaltete sich die Anreise Dank der guten Beschilderung der SDW einfacher als gedacht. Schon aus der Ferne ließen sich aufgebaute Zelte erspähen. Der Feldweg zur Veranstaltungsfläche erwies durch aufgestellte Informationsschildern zu ökologischen Fragestelllungen als regelrechter Lehrpfad. An der Pflanzfläche war bei der Ankunft des BDU Teams schon einiges los. Das regionale Cateringunternehmen Bachmanns Küche baute bereits den Verpflegungsstand auf, um die Gäste mit Kaffee, Tee, Kaltgetränken und frischen belegten Brötchen willkommen zu heißen. Mitarbeitende der SDW und von Landesforsten RLP bereiteten das Equipment für die Pflanzung vor. Die Spaten warteten förmlich aneinandergereiht auf ihren Einsatz.

Mit viel Liebe zum Detail empfing der BDU alle Teilnehmenden an einem Anmeldestand mit selbstgebackenen Plätzchen, passend zum Event in der Baumform. Aus knapp der Hälfte der an der Initiative beteiligten Mitgliedsunternehmen registrierten sich vor Ort gut gelaunte, motivierte und engagierte Mitarbeitende, um die zarten Pflänzchen und Sträucher in die Erde zu bringen. Bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen stellten sich Freude und Spaß vor, während und nach der Arbeit von selbst ein.  

Doch bevor die Gäste aus den Mitgliedsunternehmen ans Werk gehen und tatkräftig mit anpacken durften, wurde das Event durch Ansprachen von Vertretern des Klimaschutzministeriums Rheinland-Pfalz, der regionalen Forstverwaltung, der Gemeinde Mehlingen sowie vom Kooperationspartner Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und dem BDU-Präsidenten Ralf Strehlau offiziell eröffnet.

Nach den Ansprachen erfolgte die Einteilung in sechs kleine Pflanztrupps, welche von den Experten und Expertinnen der SDW und Landesforsten RLP angeleitet wurden. Daraufhin wurden ordentlich die Spaten geschwungen. Zur zwischenzeitlichen Stärkung standen allzeit Chili con Carne, Erbsensuppe, Käsekuchen, Laugengebäck, sowie Käse- und Wursthäppchen bereit. Die lockere Atmosphäre ermöglichte zudem gute Gespräche über die Arbeit hinaus.

 

Der Fokus der mehrstündigen Arbeit lag auf der Waldrandgestaltung, bei der Bäume erster und zweiter Ordnung sowie Sträucher gepflanzt und die Förderung des Artenreichtums mit einer Vielzahl von seltenen Bäumen wie Speierling, Edelkastanie oder Wildobstgehölzen im Blick behalten wurden. Um den neuen Wald vor Wildverbiss zu schützen, werden die Setzlinge mit recycelten Wuchshüllen und Zaun geschützt. Damit wurde der Grundstock für die neue, klimagerechte Waldfläche gelegt, welche am Ende etwa vier Hektar betragen wird.  

Auf einer gemeinsamen Flächen- und Waldführung wurde viel Wissenswertes zum Ökosystem Wald vermittelt und gleichzeitig die Erholungsfunktion des Waldes in Form eines Spaziergangs erlebt.

 

Alles in allem war der Tag ein perfektes Beispiel für gelebtes gemeinschaftliches Engagement.

 

Wir danken allen, die diese Aktion ermöglicht und unterstützt haben ganz herzlich!

Anlass der Initiative

„Wir brauchen gesunde und klimastabile Wälder. Die Waldzustandserhebung 2020 sowie die ersten Berichte aus 2021 zeigen: Die Wälder sind in einem besorgniserregenden Zustand" - SDW-Bundesgeschäftsführer Christoph Rullmann

Auch Auftraggeber aus der Wirtschaft, vor allem aus Industrie und Konzernen, verlangen den Nachweis klimafreundlicher Unternehmensführung und Leistungserbringung als ein Entscheidungskriterium für den Einkauf wissensbasierter Dienstleistungen.

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald wurde am 5. Dezember 1947 in Bad Honnef gegründet und ist damit eine der ältesten deutschen Umweltschutzorganisationen. Heute sind in 15 Landesverbänden rund 25.000 aktive Mitglieder organisiert. Sie will Menschen für den Wald begeistern, indem sie waldpädagogische Projekte umsetzt und deutschlandweit Baumpflanzungen durchführt.

 

Die SDW ist ein gesetzlich anerkannter Naturschutzverband und darf deshalb in allen Planungen mitwirken, die Wald und Natur beeinflussen. Eine weitere Aufgabe ist die konstruktive Mitarbeit zum Wohl des Waldes in vielen wichtigen Gremien, so Naturschutz- , Landschaftsschutz- und Jagdbeiräten.

Teilnehmende BDU-Mitglieder

Häufig gestellte Fragen - FAQ

Wer ist denn der Eigentümer des Waldes? Gehört der Wald dem BDU?

 

Wir forsten eine kommunale Fläche auf (Körperschaftswald), sodass der Wald der Gemeinde Mehlingen gehört. Er wird also nicht privatisiert, sondern bleibt im kommunalen Besitz.

 

Wie wird langfristig sichergestellt, dass es auch der BDU-Wald bleibt?

 

Hat der BDU die Entscheidungshoheit, was mit dem Wald geschieht? Die Entscheidungshoheit hat die Kommune, welche aber an Bundes- und Landeswaldgesetze gebunden ist. Dadurch wird ein langfristiger Bestandsschutz gewährleistet. Z.B. sieht § 9 des Bundeswaldgesetzes vor: „(1) Wald darf nur mit Genehmigung der nach Landesrecht zuständigen Behörde gerodet und in eine andere Nutzungsart umgewandelt werden (Umwandlung).

 

Bei der Entscheidung über einen Umwandlungsantrag sind die Rechte, Pflichten und wirtschaftlichen Interessen des Waldbesitzers sowie die Belange der Allgemeinheit gegeneinander und untereinander abzuwägen.“ Bei der Auswahl achten wir zusätzlich darauf, dass es hier nicht um ein kurzfristiges Projekt geht, sondern der Wald auch nachhaltig wachsen kann und vielfältige Funktionen erfüllt.

 

Wer übernimmt die Pflege/Unterhaltung und wer trägt die Kosten?

 

Dies übernimmt die entsprechende Gemeinde gemeinsam mit Landesforsten RLP. Gleiches gilt für die Verkehrssicherheit für die Sitzgarnitur aus Eichenholz.

 

Wo wurde der Wald gepflanzt?

 

Der Wald wurde in Mehlingen gepflanzt, einem charmanten Dorf bei Kaiserslautern. Die Mehlinger Heide ist so manchem als größte zusammenhängende Heidefläche Süddeutschlands bekannt. Der BDU-Verbandswald soll ein Ort des Erlebens werden, der sich optimal mit einer  Erkundung der auch historisch sehr interessanten Region verbinden lässt.

 

Welche Art von Wald ist geplant - bewirtschafteter Wald oder eher ein Bannwald?

 

Angestrebt wird eine Waldnutzung, die Forstwirtschaft und Naturschutz im Wald verbindet – man nennt dies integrativer Ansatz. Im Sinne eines klimastabilen Mischwalds sollen vor allem Eichen (Mischung aus Trauben- und Stieleiche) sowie seltene, widerstandsfähige Baumarten gepflanzt werden, die gut mit den veränderten Klimabedingungen zurechtkommen. Angedacht sind: Elsbeere, Winterlinde, Hainbuche, Baumhasel und Edelkastanie. Als Nadelbaumarten sind Eibe und Atlaszeder gut vorstellbar. In den Waldrandbereichen werden unterschiedliche Baum- und Straucharten gepflanzt u.a. Mehlbeere, Mispel, Eberesche, Feldahorn, Waldhasel, Pfaffenhütchen, Berberitze, Sanddorn. Gerade die im Waldrand verwendeten Baum- und Straucharten bieten Insekten und Wildtieren ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Mit Ausnahme der Eiche sind alle Baumarten auch als Bienennährgehölze geeignet.

 

Ist der Beitrag als CO2-Kompensation anrechenbar?

 

Nein, da jeglicher Waldbestand in Deutschland in die nationale Treibhausgasbilanz einfließt, wodurch jegliche weitere Anrechnung ausgeschlossen wird. Bei dem Projekt, zählt das beratungs- übergreifende, solidarische Element.

 

Wie groß waren die Bäume zum Pflanzzeitpunkt?

Die Bäume sind zum Pflanzzeitpunkt 50 bis 80 cm groß und haben schon vier Jahre in der Forstbaumschule verbracht. Dort wurden sie ein Jahr als Topfpflanze und anschließend drei Jahre in einem Beet kultiviert. Zum Schutz wurde die neue Waldfläche zunächst umzäunt.​

 

 

 

 

Ihre Ansprechpartnerin in der BDU-Geschäftsstelle

Haben Sie Fragen oder Anmerkungen rund um den BDU-Verbandswald? Stefanie Reinartz steht Ihnen gerne zur Verfügung.