HR-Management

Gesunder Geist in gesundem Körper – motivierte und engagierte Mitarbeiter im gesunden Unternehmen!

In schwierigen Zeiten der Unruhe zu trotzen und im Gegenteil gerade dann kraftvoll und engagiert zu arbeiten ist nicht die leichteste Übung. Mens sana in corpore sano – gesunder Geist, d.h. „gesunder Mitarbeiter“ in gesundem Körper bzw. in „gesundem Unternehmen“. Aber was ist, wenn die Umgebung, der Markt, nicht gesund ist?

Umso wichtiger ist es dann diesen gesunden Geist zu pflegen, denn er ist das eigentliche Kapital unserer Unternehmen. Die Menschen, die dort arbeiten, bestimmen mit einem sehr hohen Wert die Güte und Qualität, die geleistet wird, und damit unsere Marktfähigkeit. Ohne engagierte und motivierte Mitarbeiter und Führungskräfte nutzen Ihnen alle Geldreserven der Welt relativ wenig, denn rein für sich genommen ist es ein totes Element, dass durch die Menschen, die mit ihm und für es agieren, am Leben bleibt.

Organisationspsychologen gehen soweit von einem psychologischen Kapital in einem Unternehmen zu sprechen. Damit sind die wesentlichen Stärken von Führungskräften und Mitarbeitern gemeint, die diese dazu bringen, zuversichtlich zu agieren und die Leistungsfähigkeit im Berufsleben auszubauen.

Psychologisches Kapital ist keine feste Determinante, sondern ein wachsendes Element, das man fördern und trainieren kann. Wichtig ist es sich dessen bewusst zu sein. Beruhigend zu wissen, dass wir hier von Dingen sprechen, die man ausbauen und verbessern kann. Hauptfaktor – gerade in schwierigen Zeiten – muss es sein, sich dessen bewusst zu sein und über die „Größe“ des psychologischen Kapitals im Unternehmen Gewissheit zu haben. Aber wie kann ich dieses „Kapital“ messen?

Der Organisationspsychologe Luthans sieht das psychologische Kapital des arbeitenden Menschen durch vier Merkmale gekennzeichnet:
•    Selbstwirksamkeit: Man ist von den eigenen Fähigkeiten überzeugt
•    Hoffnung: Man hält an gesteckten Zielen fest
•    Optimismus: Man blickt zuversichtlich in die Zukunft und glaubt an den Erfolg
•    Widerstandsfähigkeit: Man bewältigt Probleme und überwindet Hürden


Wie in der Psychologie üblich gibt es sogar speziell dazu entwickelte Messverfahren (Psychological Capital Questionnaire, PCQ). Studien zeigten, dass dieses psychologische Kapital sehr stark von den Führungskräften  auf   die  Mitarbeiter  übertragen  wird.  Ist  die  Führungskraft  optimistisch,  hat Selbstvertrauen und ist widerstandsfähig, gibt sie diese positiven Eigenschaften auch an ihre Mitarbeitern weiter und bringt damit für das Team oder sogar für das gesamte Unternehmen eine höhere Arbeitsleistung. Welche Punkte lassen sich dazu für die Führungsarbeit gerade in schwierigen Zeiten ableiten?

Vorbild sein – was ich von anderen erwarte, muss ich auch selbst leben. Das heißt, den Mitarbeitern zeigen, wie man seine Fähigkeiten lebt und weiter ausbaut, optimistisch denkt und auch vor Hürden nicht den Mut verliert. Erinnern Sie sich noch an die Ausführungen zur sozialen Intelligenz? Die Studien aus der neurologischen Forschung zeigten hier sehr schön, dass gute Führungskräfte ihre Mitarbeiter dazu bringen, ihre Verhaltensmuster zu kopieren und sie so zu einer ständigen Weiterentwicklung zu bringen.

Dies heißt aber auch, dass ich mit der Förderung des psychologischen Kapitals sehr früh beginnen muss: nämlich schon bei der Personalauswahl meiner Führungskräfte. Die oben genannten Merkmale sollten in den Anforderungsprofilen für Ihre Führungskräfte vorhanden sein. Positives Denken und eine zuversichtliche Grundeinstellung können hier elementare Bereiche werden.

Was aber tun, wenn man auch Mitarbeiter und Führungskräfte hat, die das Glas eher halbleer als halbvoll sehen? Oder man ist selbst eher ein kritischer Kandidat? Positives Denken ist erlernbar und trainierbar. Wenn Sie es ausprobieren möchten, versuchen Sie es doch einmal: Die Universität Zürich hat  ein  Programm  entwickelt,  das  sogenannte  Züricher  Stärken  Programm.  Sie  finden  es  auf folgender Webseite: www.charakterstaerken.org. Viel Freude daran.

 


Quellen:
Luthans, F. et. al (2007): Positive psychological capital: Measurement and relationship with performance and satisfaction. Personnel Psychology
Wirtschaftspsychologie aktuell 18/2011: Psychologisches Kapital
Willibald Ruch, Institut für Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik der Universität Zürich;
www.charakterstaerken.org