Stress und Burnout in Unternehmen: Wie Firmen die „Psychische Gefährdungsbeurteilung“ sicherstellen
Stress und Burnout der Mitarbeiter vorzubeugen ist – nicht zuletzt auch wegen der vom Arbeitsschutz geforderten „Psychischen Gefährdungsbeurteilung“ – zu einer der dringlichsten Herausforderungen in den Unternehmen geworden. Aber wie gelingt wirksame Stressprävention?
Beruflicher Stress ist einer der zentralen Herausforderungen für die Zukunft. Das hat die Weltgesundheitsorganisation WHO kürzlich festgestellt. Schon jetzt sind Stress und Burnout in vielen Unternehmen ein ernsthaftes Problem. Wie die Zahlen des kürzlich veröffentlichten DAK-Psychoreports 2015 zeigen, war im vergangenen Jahr hierzulande jeder 20. Arbeitnehmer wegen eines psychischen Leidens krankgeschrieben. Hochgerechnet sind das 1,9 Millionen Berufstätige. Aber nicht nur die Fehlzeiten stellen ein Problem dar. Leistungseinbußen durch Mitarbeiter, die krank zur Arbeit gehen – man spricht hier von Präsentismus – kommen hinzu.
Zeit für die Unternehmen zu handeln. Denn fest steht: Mit depressiven, demotivierten Mitarbeitern werden sie ihre Betriebsziele nicht erreichen. Dass sie dringend agieren müssen, wissen die Firmen aber nicht zuletzt seit der Ende 2013 vom gesetzlichen Arbeitsschutz geforderten „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen“. Demnach müssen Arbeitgeber psychische Belastungsfaktoren in ihren Unternehmen ermitteln und Maßnahmen entwickeln, um diesen Belastungen entgegenzuwirken.
In der Organisation liegende sowie persönliche Faktoren betrachten
Viele Unternehmen wissen jedoch nicht genau, wie sie dies angehen können. Wie dem arbeitsbedingten Stress vorbeugen? Was konkret ist zu tun, um Totalausfälle von Mitarbeitern zu verhindern? Mit flexiblen Arbeitszeiten und dem Angebot von Entspannungskursen ist es schließlich nicht getan. Vielmehr ist strategischer Weitblick vonnöten: Die Unternehmen müssen sowohl in der Organisation liegende als auch persönliche Faktoren genau unter die Lupe nehmen, um Handlungsfelder zu erkennen und entsprechend agieren zu können. Dabei müssen sie auch psychische Gefährdungsfaktoren wie Über- und Unterforderung, schlechte Team-Stimmung und ungünstiges Führungsverhalten erfassen – und die sind schwer greifbar.
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