Selbständig oder Unternehmer
Es klingt erstmal wie zwei Seiten einer Medaille und ist doch vollkommen unterschiedlich. Klar, die rechtliche Klassifizierung besteht, wer selbständig ist, ist per Definition auch Unternehmer/in. Aber das ist hier nicht gemeint.
In den vielen Jahren als Unternehmensberater sind sie mir immer wieder begegnet, die Selbständigen, übermüdet, erschöpft aber auch voller Stolz auf die eigene Leistung. Voller Freude erzählen sie, wie viele Stunden sie jede Woche arbeiten, dass sie jedes Wochenende auch im Betrieb verbringen. Sie zeigen ihre Betriebsgebäude, die sie meist mit viel Eigenleistung erstellt haben. Maschinen, die sie selbst gebaut haben, Computerlösungen die sie selbst ausgetüftelt haben. Klar es gibt auch Wermutstropfen, die Familie muss oft hinten anstehen, der letzte Urlaub ist Monate, wenn nicht Jahre, her und der Freundeskreis ist in der Regel recht überschaubar.
Was sie gemeinsam haben: Gutes Personal finden sie selten und oft klagen sie, dass man alles selbst kontrollieren muss. Wenn man ihnen zuhört, sind sie die einzigen die Wissen wie es geht, andere haben einfach keine Ahnung. Jeder ist gegen sie, die Lieferanten zu teuer, die Bank will zu viel Zinsen oder will ihnen erst gar kein Geld geben, was sie wiederum gar nicht verstehen. Bei Investitionen schwanken sie zwischen den teuersten Lösungen aus ihrem Fachbereich und den Billiglösungen im Büro und im Umfeld, wie Marketing, Steuerberater oder Software. Und obwohl sie sich so anstrengen, bleibt nichts hängen, der Verdienst ist oft kaum höher als die eines Facharbeiters im eigenen Betrieb.
Sie spüren deutlich, dass sie in einem Hamsterrad sind, aber sie finden nicht heraus.
In den letzten Wochen bekamen wir mal wieder einen solchen Anruf, man bräuchte Beratung und wir sollten uns melden wenn wir in der Nähe sind. Gesagt getan, aber die Antwort des Unternehmens war beispielgebend. Ja die Beratung sei wichtig, aber im Moment habe man jetzt gar keine Zeit, da die Kunden und ihre Aufträge vorgehen.
Wir sprechen mit unserem Whitepaper nicht die Geschäftsmodelle an, die genau darauf ausgerichtet sind, also die Erbringung einer höchstpersönlichen Dienstleistung wie z.B. Ärzte oder Rechtsanwälte. Und dann gibt es noch die, deren Alltag wie eingangs beschrieben aussieht und die vollkommen glücklich und erfüllt sind. Für die ist diese Unterscheidung irrelevant, weil sie dort angekommen sind, wo sie immer hinwollten, herzlichen Glückwunsch, wir freuen uns für Sie.
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