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Unternehmen in der Coronakrise: Expertencall der Wirtschaftswoche mit BDU-Präsident Ralf Strehlau

In einem Experten-Call der WirtschaftsWoche hat BDU-Präsident Ralf Strehlau am 31. März 2020 zur aktuellen Situation in deutschen Unternehmen rund um die Herausforderungen durch die Coronakrise Stellung bezogen. Im Gespräch mit Kristin Rau, stv. Ressortleiterin Innovation und Erfolg bei der WiWo, ging es besonders um Einschätzungen und Empfehlungen bei den Themen „Liquidität/Finanzierung“, „Operative Konsequenzen“ sowie die „Vorbereitungen für die Zeit nach Corona“.

Ralf Strehlau machte unter anderem deutlich, dass die Firmen in Zeiten der Coronakrise schnell und konsequent agieren müssten. Dazu gehöre auch, ehrlich zu sich selbst zu sein und die Krise nicht zu beschönigen. „Lieber jetzt Kurzarbeitergeld auf 100 Prozent bis Jahresende beantragen als zu lange warten“. Unternehmen, die staatlich angebotene Hilfsprogramme in Anspruch nehmen wollen, empfiehlt der BDU-Präsident, alle notwendigen Unterlagen zusammenzustellen und die Bankengespräche gut vorzubereiten. Dazu gehöre zum Beispiel der Abschluss des Jahres 2019 und aussagekräftige Zahlen für Februar 2020. Darauf alleine sollten sich die Unternehmen allerdings nicht verlassen. Es sei wichtig, alle Möglichkeiten für den Liquiditätserhalt aktiv auszuschöpfen. Dazu gehöre unter anderem, sich Zahlungsziele einräumen zu lassen oder offene Forderungen geltend zu machen.

 

Eine zentrale Aufgabe in der Krise sieht Ralf Strehlau in der offenen Kommunikation mit Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern. Dafür müssten die Führungskräfte gebrieft und eine einheitliche Kommunikationslinie aufgebaut werden. Das Ziel müsse dabei sein, die Interpretationshoheit zu behalten. Gegenüber der Belegschaft sei es sinnvoll, FAQs der Mitarbeiter zu sammeln und diese transparent zu beantworten. So schaffe man notwendiges Vertrauen.

 

Sehr frühzeitig sollten sich die Unternehmen auch mit der „Zeit nach Corona“ beschäftigen. Ralf Strehlau: „Es macht Sinn, entsprechende Arbeitsgruppen oder Task Forces bereits jetzt zu etablieren und Projektteams in den einzelnen Fachbereichen zu bilden". So könnten die Produktionsketten für das Hochfahren sichergestellt werden. Eine enge Abstimmung mit Kunden und Lieferanten helfe dabei.

 

Das komplette Expertengespräch der Wirtschaftswoche mit Ralf Strehlau finden Sie als Audio-Mitschnitt (ca. 30 Minuten) hier.

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